HC Hedos Elgersweier als Spielverderber beim TuS Altenheim

Geschrieben von Michaela Quarti (www.bo.de)

Nach fünf Niederlagen in Folge kehrte Handball-Südbadenligist HC Hedos Elgersweier am Freitag im Derby beim TuS Altenheim zu alter Stärke zurück. Der Lohn war ein 22:21 (12:13)-Sieg, der dem Tabellenführer einen enttäuschenden Abend bereitete. Bestimmt wurde die Partie durch zwei ganz starke Abwehrreihen. Das Lob kam vom Verlierer. »Mit dieser Leistung gehört Elgersweier in die Top 5. Ärgerlich, dass sie diese Leistung ausgerechnet gegen uns bringen«, haderte Stefan Bayer am Tag danach noch mit der Niederlage. Der Trainer der zweiten Mannschaft des TuS Altenheim musste am Freitag das Coaching übernehmen, da sich Timo Heuberger eine heftige Grippe eingefangen hatte.  Und Stefan Bayer sah von Begann an, dass sich Altenheim gegen das zuletzt völlig verunsicherte Hedos-Team schwer tun würde. »Wir sind im Angriff nicht ins Spiel gekommen.« Allerdings bestimmten wie schon im Hinspiel (19:19) beide Abwehrreihen das Geschehen. »Defensiv war das eine ganz starke Leistung«, lobte Hedos-Coach Simon Herrmann sein Team, das in einem klassischen Derby in voller Halle  selbstbewusst auftrat. 

Hedos: Viele freie Chancen vergeben

Trotz 3:0-Führung von Altenheim konnte sich die Gastgeber nicht befreien, hatten beim 4:4 (7.) schon den Ausgleich kassiert. Auch eine erneute Drei-Tore-Führung beim 12:9 (24.) gab keine Sicherheit. Eine Überzahlsituation konnte nicht genutzt werden und Glück hatte man zudem, als Sebastian Metelec für Hedos einen Siebenmeter verwarf. Zur Pause war beim 13:12 alles offen. »Wir haben viele freie Chancen vergeben, da müssen wir einfach abgezockter werden«, analysierte Herrmann nach dem Spiel. Auch in der zweiten Hälfte zeigte sich, dass die beiden Altenheimer Scharfschützen Jan Meinlschmidt und Gerry Sutter gut abgeschirmt waren. »Wir sind da nicht in die Tiefe gegangen, haben keine Torgefahr ausgestrahlt«, erklärte Bayer. Simon Herrmann stellte nüchtern fest: »Wir hatten die ganz gut im Griff.« Und zu Beginn der zweiten Hälfte eine »super Phase«, so der Hedos-Coach. Weiterhin mit einer bärenstarken Leistung in der Abwehr. Wobei Altenheims Defensive dem nicht nachstand, auch wenn man zwischendurch mal Manndeckung gegen Christopher Räpple versuchte, danach aber wieder zur 6:0-Formation zurückkehrte. »In der Abwehr war das top«, sagte auch Stefan Bayer für seine Mannschaft, »aber vorne sind wir einfach nicht ins Rollen gekommen.« Das Spiel mit zwei Kreisläufern funktionierte ebenso wenig wie einfache Tore über den Tempogegenstoß erzielt werden konnten.

Tempo zurückgeschraubt

Beim 14:13 (31.) hatte Hedos erstmals die Führung inne und sollte danach nur noch beim 16:15 (35.) in Rückstand geraten. Dass das Spiel gegen Ende hin an Tempo einbüßte, kam Simon Herrmann gerade recht. »Ich hatte die Befürchtung, dass meine Mannschaft überpaced. Letztlich waren die Schlussminuten aber clever von beiden Mannschaften gespielt.« So gab es in den letzten zehn Minuten (20:20) lange Angriffe von beiden Teams, die so eine klare Torgelegenheit suchten. Das glückliche Ende hatte Elgersweier für sich. Aus einem Freiwurf heraus bekam Christopher Räpple den Ball und machte zwei Sekunden vor Ende den 22:21-Erfolg des HC Hedos perfekt. »Dieser Sieg war unheimlich wichtig. Er wird uns gut tun«, ist Simon Herrmann überzeugt, der mit seinem Team nach der Fasnachtspause am 17. Februar mit der SG Muggensturm/Kuppenheim das nächste Spitzenteam erwartet. »Es war bei uns eine Euphorie da. Wenn man als Tabellenführer ins Spiel geht, will man natürlich auch gewinnen. Umso größer ist die Enttäuschung«, gab Stefan Bayer zu. Für den TuS Altenheim geht es am 17. Februar beim Titelfavoriten HGW Hofweier weiter.

Altenheim – Elgersweier 21:22 (13:12)
Altenheim:
Grangé, Schäfer; Reuter, Sutter 2, Teufel 3, Fels 1, S. Rudolf, Meinlschmidt 4, Höfer, Kugler 8/4, Biegert 3, Gieringer, Michel, N. Rudolf.
Elgersweier: Plschek, Schnurr; Hackl 5, Ch. Räpple 8/2, Schoch, St. Räpple 3, Metelec 4/1, Oehler, Oßwald, Bruder, Scavelli 1, Stehle, Fritsch 1.
Disqualifikation: Hackl (58:40).