Geschrieben von Fritz Bierer (www.bo.de)
Oberkirch ist in der Handball-Südbadenliga in der (Erfolgs-)Spur. Nach drei Niederlagen zum Auftakt war der 29:25 (16:15)-Heimsieg im Ortenau-Derby am Samstagabend gegen den HC Hedos Elgersweier inzwischen der dritte Erfolg in Serie. Beiden Trainern, Simon Hermann (Elgersweier) und Daniel Kempf (TVO), fehlte Personal. Während bei den Gästen Stammkeeper Christoph Plschek nicht im Kader war, fehlten beim TV Oberkirch die Youngster Samuel Siefermann (krank) und Felix Brandstetter (verletzt). Daniel Kempf hatte deshalb nur drei »gelernte« Rückraumspieler auf dem Parkett.
Über weite Strecken war das Derby ausgeglichen mit leichten Vorteilen für den TV Oberkirch, der meist mit einem oder zwei Treffern im ersten Durchgang führte, sich jedoch nicht absetzen konnte. Das war auch dem zehnfachen Torschützen Christopher Räpple geschuldet, der nach zehn Minuten, beim Stand von 6:6, bereits vier Treffer erzielt hatte und sein Torkonto bis zur Pause auf sieben erhöhte. Ihn bekamen die Hausherren, die ansonsten eine gute Abwehrleistung boten, nicht in den Griff. »Seine Qualitäten sind bekannt. Er hat heute ein richtig gutes Spiel gemacht. Man kann nicht immer alle ausschalten«, bestätigte TVO-Coach Daniel Kempf in der Pressekonferenz, der den Hedos-Scharfschützen noch bestens kennt aus seiner Zeit als Trainer in Elgersweier. »Ansonsten haben wir alle anderen Elgersweierer ganz gut im Griff gehabt«, fügte Kempf hinzu. Im ersten Spielabschnitt dominierten aufseiten des TVO auch die Außenspieler Alex Fies (links) und Dennis Roll, der einen »Sahnetag« hatte und insgesamt sechs herrliche Treffer erzielte.
Bis zum 21:21 (43.) war das Spiel offen, dann zogen sich die Hausherren, auch Dank ihres überragenden Keepers Steffen Dold, der insgesamt 19 Schüsse abwehrte, auf 28:21 davon. Es war die Phase, in der die Renchtäler noch offensiver deckten, Torhüter Dold mehrere Würfe parierte und die Elgersweierer zu technischen Fehlern gezwungen wurden. Nach 54 Minuten, beim 28:21, war das Derby vorentschieden, auch wenn Elgersweier – auch einer doppelter Überzahl geschuldet – zwei Minuten vor dem Ende nochmals auf drei Treffer (28:25) verkürzte. Dennis Roll setzte mit seinem sechsten Treffer von der Außenposition schließlich den Schlusspunkt zum 29:25. »Wir haben uns über das ganze Spiel hinweg schwer getan, fanden keinen Zugriff in der Abwehr, weil wir zu unbeweglich auf den Beinen waren. Oberkirch hat die Räume dann sehr gut genutzt. Wir haben vorn unsere Chancen nicht verwertet. Der TVO hat heute besserer und cleverer gespielt«, so die Analyse von Hedos-Coach Simon Hermann, der auch die Torhüter-Vorteile aufseiten der Gastgeber sah, was er jedoch nicht am Fehlen von Christopher Plschek festmachen wollte. »Wir haben mit Maximilian Waidele und Jonas Walter zwei gute junge Torhüter, die Zeit brauchen um sich zu entwickeln. Heute hatten wir nicht die Torwartbälle, die wir gebraucht hätten, um das Spiel noch in unsere Richtung zu ziehen.« Zufrieden war TVO-Coach Daniel Kempf, der sein Team nun »in einem besseren Lauf« nach den Auftaktniederlagen sieht. »Wir haben uns etwas stabilisiert. Ich bin total zufrieden mit dem heutigen Auftritt, wir haben ganz clever gespielt, auf unsere Chancen gewartet und viele davon auch genutzt. Auch die Abwehrleistung war ganz ordentlich.«
TV Oberkirch – HC Hedos Elgersweier 29:25 (16:15)
Oberkirch: Wachsmann, Dold; D. Roll 6, Walz, Ücker, Göckel, Strübel, Eckenfels, Kofler 2, Barberic 5, T. Roll 9/4, Fies 3, Lauffenburger 4.
Elgersweier: Waidele (bis 45.), Walter (ab 46.); Hackl 3, Sieverding 1, St. Räpple 1, Metelec 2, Kreutler 1, Oßwald 1, Junker 1, Robin, Vetter 1, Scavelli 3, Fritsch 1, Ch. Räpple 10/3.
Schiedsrichter: Matthias Kaufhold (DJK Singen)/Daniel Lehmann (JSG Hegau); Zuschauer: 350.
Zeitstrafen: 3:4 / Siebenmeter: 4:3; Spielfilm: 7:6 (10.), 9:8 (15.), 12:10 (20.), 17:17 (35.), 21:19 (40.), 24:21 (45.), 28:21 (54.), 29:25 (60.).